10/9/2021
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Die Kosten der Klimaneutralität sind niedriger als gedacht
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Wie hoch müssten die Investitionen sein, damit es der Schweiz gelingt, ihren Treibhausgasausstoss bis 2050 auf netto Null zu reduzieren? Die Bankiervereinigung und die Boston Consulting Group haben erstmals Sektor für Sektor nachgerechnet – und kommen auf überraschende Ergebnisse.

Zusammenfassung des Artikels von Peter A. Fischer in der NZZ vom 19.08.2021. Titelbild von Markus Spiske auf Unsplash.

In der Schweiz ist der Verkehr einer der grössten Klimasünder

Es ist ein neuer, pragmatischer Ansatz. Statt sich über die Wünschbarkeit und Effizienz der vom Bundesamt für Umwelt gemachten Vorgaben zu äussern, haben die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) und die Boston Consulting Group (BCG) gemeinsam versucht, plausibel zu schätzen, was in den nächsten drei Jahrzehnten geschehen und investiert werden müsste, damit das Klimaneutralitätsziel des Bundesrats tatsächlich erreicht wird. Dafür haben sie mit Branchenvertretern diskutiert und sich auf die Ergebnisse einer BCG-Studie abgestützt, in der erstmals der weltweite Investitionsbedarf geschätzt wurde.

Bloss rund 2 Prozent des BIP pro Jahr

Die Studienautoren kommen zum Schluss, dass Klimaneutralität in der Schweiz erreicht werden könne, wenn in den dreissig Jahren bis 2050 jährlich im Durchschnitt 12,9 Mrd. Fr. zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen investiert werden; insgesamt summiert sich der Investitionsbedarf so auf 347 Mrd. Fr.

Pro Jahr entspricht dies weniger als 2% der gegenwärtigen Wirtschaftsleistung oder insgesamt kaum der Hälfte des gegenwärtigen Bruttoinlandprodukts (BIP). Dabei handelt es sich bei drei Fünfteln der notwendigen Investitionen erst noch um Erneuerungsinvestitionen, die sowieso fällig würden; nur 155 Mrd. Fr. verkörpern zusätzlichen Investitionsbedarf. Damit müssten die heute üblichen Bruttoinvestitionen um knapp 3% höher ausfallen.

Am Anfang ist es am teuersten – danach sollen die Investitionen dank Innovationen günstiger werden

Die Autoren gehen davon aus, dass technologische Innovationen über die Zeit an Marktreife gewinnen und billiger werden. Das soll den Effekt steigender Grenzkosten für die Vermeidung der noch übrig gebliebenen Emissionen überkompensieren.

Der Investitionsbedarf ist beim Verkehr und bei den Gebäuden am grössten

Betrachtet man die Ergebnisse nach Sektoren, so sind in der Schweiz der Verkehr (32%), die Gebäude (24%) und die Landwirtschaft (14%) die mit Abstand grössten verbleibenden Klimasünder. Wohl aus politischen Gründen soll die Landwirtschaft ihre Emissionen im Gegensatz zu den anderen Sektoren bis 2050 nicht auf netto Null, sondern nur um einen Drittel reduzieren und deshalb auch kaum investieren müssen.

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